Bist du dabei, es gibt eine Party in Zagreb?!
Chantal Born-Voyame ist seit dreieinhalb Jahren unsere Regionalleiterin Vebego Santé in Basel. Ihr Team umfasst rund 150 Personen, mit jeder und jedem in engem Kontakt zu stehen, wäre wohl schwierig umzusetzen. Doch wenn immer es passt und möglich ist, hat Chantal ein offenes Ohr und nimmt sich Zeit für einen kleinen Austausch mit ihren Mitarbeitenden.
So geschehen mit Ljubica Draganic-Bezak. Chantal wusste von ihrem bevorstehenden, runden Geburtstag und fragte nach, ob sie denn eine kleine Feier geplant hätte. Ljubi arbeitet seit mehr als 15 Jahren bei Vebego Santé und wird für ihre herzliche, sympathische Art geschätzt. «Ich mache eine grosse Party, komm doch auch!», und lud ihre Vorgesetzte spontan ein. Erst später erfuhr Chantal, dass Ljubi dann von ihrer eigenen Courage ein wenig überrascht war, denn sie hatte erst Hemmungen: Darf man überhaupt eine Chefin so mir nichts, dir nichts zum Feiern einladen? Quasi über Hierarchiestufen hinwegsehen? Ja, bei Chantal geht das, sie sagte direkt zu. Als Ljubi den Zusatz nachschob, dass die Party jedoch in Zagreb stattfindet, entgegnete Chantal: «Macht nichts, ich komme trotzdem oder erst recht!» Für sie ist es eine Selbstverständlichkeit, ohne lange nachzudenken, jemanden eine Freude zu bereiten.
Warum nicht auch in Zagreb? Ljubi hatte mehrere Kolleginnen und Kollegen eingeladen, schlussendlich wars eine fünfköpfige Vebego-Delegation, die verbindlich zusagte. Chantal, gewohnt die Fäden in den Händen zu halten, überliess vertrauensvoll ihren Mitarbeiterinnen, die Reise zu organisieren, für die Unterkunft zu schauen, das Rahmenprogramm zusammenzustellen, das passende Geschenk zu finden, den Dress Code für das grosse Fest im Vorfeld zu bestimmen. «Ich habe vollstes Vertrauen in meine Leute und bin auch mal froh, wenn ich etwas einfach geschehen lassen kann.» Ihr «Ljubi-Team» hatte also alles im Griff, wunderbare Ideen, es koordinierte und plante alles mit Herzblut bis ins letzte Detail. So perfekt, dass Chantal nun aufpassen muss, dass niemand in eine Eventagentur oder ein Reisebüro abspringt.
Mit den Wimpern klimpern
Am Freitagnachmittag startete das Flugzeug mit grosser Verspätung Richtung Zagreb. Als unser Reisegrüppli in der Unterkunft zmitzt in Zagreb ankam, war es bereits zu spät, um noch auf Erkundungstour zu gehen. Sie fielen alle direkt in ihre Betten und in einen tiefen Schlaf. Am Samstag wurde die Garderobe geprüft und jede schlüpfte in ihr Outfit. Es zu beschreiben, ist einfach: Hauptsache Glitzer! So standen sie da und begutachteten sich. Ganz klar, Chantal glänzte am wenigsten und kurzerhand wurde aus einem Koffer ein Glitzergurt gezogen und ihr ungebunden. Der erste Termin vor Ort war ein Frisör-Salon, in welchem sie alle zusammen frisiert und geschminkt wurden. Samt künstlichen Wimpern an ihren Augenlidern, für Chantal eine Premiere! Aufgebrezelt und mit Daunenjacke bestückt – es war vermutlich der kälteste Samstag in Zagreb in diesem Jahr – gings danach in ein Shoppingcenter, um Souvenire für die Familien in Basel zu kaufen. Ein Muss, so das «Ljubi-Team», ohne ein Geschenk aus Zagreb darf niemand heim. Apropos Geschenk: Ljubi bekam ein Pandora-Armband und Pandora-Ohrringe mit Ljubis Sternzeichen – eine grössere Freude hätte man ihr wohl nicht machen können. Das «Ljubi-Team» hatte also alles richtig gemacht.
Ein Taxi holte das Grüppli ab, anderthalb Stunden Fahrt aufs Land hinaus zur Schwester von Ljubi. Dort wurden sie feierlich begrüsst, auch von der Jubilarin, die schon vor Ort war. Hoch die Tassen, der erste Schnaps rann durch die Kehlen, Krapfen folgten ihm und beschwingt gings zum nahegelegenen Restaurant, in dem die grosse Party stieg.
Wein, Champagner, Schnaps, Musik, Gesang und viel, viel Schmackhaftes aus der Küche Kroatiens – das volle Programm. «Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so viel gegessen und getrunken!», lacht Chantal noch heute. Die Party war top, die Gäste sprachen mit dem Vebego-Trüppli deutsch, da viele von ihnen in Deutschland oder der Schweiz gearbeitet hatten. «Und immer wieder wurde geschätzt, dass wir extra für Ljubi aus der Schweiz angereist sind!»
Pünktlich um halb zwölf stand das Taxi erneut wieder vor der Türe und brachte die angeheiterte Runde sicher zur Unterkunft. Der Damenrausch wurde in die Kopfkissen gedrückt und der Wecker am anderen Tag erschlagen. Doch wer feiern kann, kann auch fliegen. Rechtzeitig fand sich die Gruppe in der Abflughalle wieder, das Flugzeug startete ohne Verspätung und in Basel zählten nur noch die Erinnerungen an dieses wunderschöne gemeinsame Erlebnis.
Zurück im Arbeitsalltag ist jede wieder in ihre Rolle geschlüpft und wenn man sich begegnet, ist wie wenn nichts gewesen war. Wirklich? Nein, es reicht ein kurzes Zuzwinkern – gelingt auch bestens ohne falsche Wimpern – und schon ist der Zagreb-Trip wieder voll auf dem Radar. Glitzer verbindet halt.
