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«Putzen kann nicht jeder»: Deshalb sind Reinigungskräfte während der Coronakrise besonders wichtig

Ein Wägeli rattert durch den Korridor im fünften Stock. Reinigungsmittel, Schüfeli und Bäseli, Tücher und ein Staubwedel werden darauf befördert. Es sind die Arbeitsutensilien von Sphresa Hulaij und Mirsade Djemaili.

Aargauer Zeitung Online \ Fotos: Limmattaler Zeitung, Alex Spichale

Die beiden arbeiten für den Reinigungs- und Facility-Dienstleister Vebego und säubern jeden Abend von 17 bis 19 Uhr die Büroräume des Unternehmens im Dietiker Limmatfeld. Der Standort ist die grösste von 22 Niederlassungen des niederländischen Familienkonzerns in der Schweiz und beschäftigt über 900 Personen.

 

«Die Coronakrise zeigt uns, dass Sauberkeit für unsere Gesundheit essenziell ist», sagt Hulaij, die mit ihrer Familie in Schlieren wohnt und seit sieben Jahren im Dienste von Vebego steht. Ihrer Kollegin Mirsade Djemaili vermittelte sie eine Stelle im Unternehmen. Seit einem Jahr arbeiten sie zusammen und reinigen die Niederlassung Zürich in Dietikon. Anders als bei vielen ihrer Kolleginnen und Kollegen hat sich ihr Arbeitsalltag wenig gewandelt. «Doch beunruhigt sind wir aufgrund des Virus trotzdem.

 

Wir befinden uns alle in einer Ausnahmesituation», sagt Djemaili, die mit ihrer Familie in Dietikon lebt. Sorgen machen, dass ihnen die Arbeit ganz ausgeht, müssen sich die Reinigungskräfte von Vebego aktuell aber nicht.Hygiene wird in Zeiten der Coronakrise grossgeschrieben. «Es gibt zwar schon einige Kunden, die unsere Dienstleistungen nun weniger nutzen und die Reinigung in der Firma von fünf auf drei Mal pro Woche reduziert haben, weil die Angestellten grösstenteils im Homeoffice arbeiten», sagt Bljerim Aljiti, Betriebsleiter der Niederlassung Zürich. Und auch die meisten Gastrobetriebe hätten derzeit keinen Bedarf.

 

Doch das sei zum Glück nicht bei allen Auftraggebern so.«Unsere Niederlassung betreut über 800 Kunden. Dazu gehören kleine, mittlere und grosse Betriebe von Spreitenbach bis ins tiefe Glarnerland. Das sind beispielsweise Arztpraxen, Autohäuser aber auch Grossverteiler wie Migros oder Coop», sagt der 38-jährige Dietiker. Vor allem grosse Kunden würden jetzt auf Vebego setzen.

 

So etwa die ETH Hönggerberg. «Bis vor Ausbruch der Coronakrise gingen auf dem Campus etwa 13000 Studentinnen und Studenten ein und aus. Momentan sind höchstens 200 Leute vor Ort.» Das sei für die Reinigung vorteilhaft. «Die Zugänglichkeiten sind jetzt viel besser, die Begegnungszonen sind nicht stark frequentiert.

 

Wir müssen keine Gänge oder Orte sperren und stören niemanden.» Zudem könne man nun periodische Arbeiten erledigen, zum Beispiel die Böden maschinell reinigen.Solche Aufgaben habe man sonst meist an Wochenenden oder abends durchgeführt. «Wir können unsere Teilzeitarbeitenden nun den Tag durch gestaffelt einsetzen», sagt Aljiti. Derzeit bringen 138 Vebego-Angestellte den ETH Campus Hönggerberg auf Vordermann.

 

Gewünscht werden in der Coronakrise auch vollflächige Desinfektionen von kontaminierten Räumen, vor allem in Schulhäusern und Kindertagesstätten. «Unsere Mitarbeitenden werden für diese Aufgaben speziell geschult. Sie arbeiten mit Overall-Anzügen, Schutzmasken und Handschuhen und müssen diese am Ende des Einsatzes korrekt ausziehen und entsorgen», sagt Aljiti. Diese Arbeit würde viel Konzentration erfordern. «Die Arbeitsschritte müssen alle in einer bestimmten Reihenfolge vonstattengehen, damit wir die Dekontamination der Räume sicherstellen können.

 

Es darf kein Schritt ausgelassen werden.»Dass dem Reinigungskonzern dank der Coronakrise neue Aufträge nur so zufliegen würden, verneint der Dietiker Betriebsleiter. Im Gegenteil: «Die Kunden sind vorsichtiger bei der Auftragserteilung. Nicht dringliche Arbeiten wie Fensterreinigungen werden verschoben. Gewisse Betriebe wissen ja nicht einmal, ob sie die Krise heil überstehen», sagt Aljiti.

 

Wenn es der Wirtschaft schlecht gehe, treffe das auch Vebego. Aus diesem Grund hat das Unternehmen derzeit alle Investitionen und Projekte gestoppt. Für einige Mitarbeitende wurde Kurzarbeit angemeldet. «Es wird niemand entlassen», versichert Aljiti.Das Kapital von Vebego seien die Angestellten an der Front.

Es gelte, ihnen Sorge zu tragen. Dies auch indem die Massnahmen und Abstandsregeln des Bundesamts für Gesundheit eingehalten werden. «Unser Versprechen gibt den Mitarbeitenden Sicherheit. Nichtsdestotrotz haben einige wegen der Kurzarbeit Lohneinbussen», sagt Aljiti. Vebego sei jedoch gut aufgestellt, da man sich nicht nur auf Reinigungen konzentriere, sondern über 40 verschiedene Dienstleistungen im Facility Service anbiete, so etwa Hauswarttechnik oder Empfangsdienste.

 

«Das macht uns flexibler in dieser Notlage.»Trotz Herausforderungen kann Aljiti der Ausnahmesituation auch Positives abgewinnen. «Die Krise lenkt den Blick auf unsere flinken Heinzelmännchen, die einen grossen Beitrag für die Sauberkeit und Hygiene in der Schweiz leisten.» Der Coronavirus sei eine Art Marketing für die Reinigungsbranche. Die Wertschätzung für das Personal sei gestiegen, man werde mehr wahrgenommen.

 

«Putzen kann eben nicht jeder. Es braucht Fachkenntnisse und die richtigen Produkte», sagt Aljiti, der seit 15 Jahren für Vebego tätig ist und als Reinigungskraft im Unternehmen startete. «Es ist zudem schön, dass wir mit unserer Arbeit den Kunden die Angst vor der Ansteckung mit dem Coronavirus etwas nehmen können. Durch die Reinigung ihrer Büros machen wir ihre Arbeitsplätze sicher und virenfrei.».

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